terça-feira, 2 de novembro de 2010

Extra Austriam non est vita



.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

In der alten alpenländischen Heimat lebende Freunde reagieren meist abweisend auf meine Schreibereien.

Warum wohl?

Kaum schreib ich über irgendein Thema wie "Multikulti" und "Migration" und setz den Text in meinen Blog auf deutsch, oder schicke ihn an einige wenige Freunde und bekannte Autoren, regnet es auch schon bibliographische Tips.

.

Was ich da nicht alles über dieses oder jenes Thema lesen sollte, ehe ich "Drittweltler" mich erdreiste, darüber zu schreiben.

Einer schlug sogar ein Buch mit enorm vielen Tabellen und Fußnoten vor.

Es sollte mir Einblick verschaffen in das Migrationsproblem und die Schwierigkeiten der Integration andersartiger Menschen, also Ausländer, mit anderem Aussehen, anderen Essgewohnheiten und vielleicht sogar mit einer anderen Religion.

.

Dabei gibt gar keine Zweifel!

Die Migranten und Zugereisten müssen die Kultur der Einheimischen assimilieren!

Entweder sie lernen die Sprache und passen sich an die allgemeinen Gepflogenheiten, oder sie hauen wieder ab.

So einfach ist das!

Das Migrationsproblem ist eine Einbahnstraße, und das soll sie auch bleiben!

Ausserdem soll sich diesbezüglich nur jemand äussern dürfen, der in Österreich lebt, wohnhaft und gezwungen ist, täglich die Gegenwart jener "Kopftuchindianer" zu ertragen.

.

Hand aufs Herz, was war doch Wien für ein unscheinbares Kaff, ehe sich Menschen aus den verschiedensten Kronländern dort niederließen?

Wie sehr hat doch die Konfrontation mit dem "Anders Sein" jener Migranten und im Laufe der Zeit zugereisten "Wienern" zur damaligen Hochkultur beigetragen?

Wäre es nicht wünschenwert, wieder einmal ein Schäuferl voll "Anders Sein" und Migrantenbrauchtum nachzulegen?

.

- Bledsinn, des brauchma net! -

- Wir kommen eh alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind... Brav und angepaßt und obrigkeitshörig und politisch korrekt!

Das soll uns einmal so ein Ausländer, so ein Migrant und aus dem Maghreb Zugereister nachmachen! -

- Wenn es schon nicht anders geht und unbdingt sein muß, dann laß wenigstens nur gut ausgebildete Fachleute zu uns kommen, auf daß sie Lohnsteuer und Penionsversicherung zahlen in unserem wunderschönen und katholischen Heimatlande.

Nach der Arbeit sollen sie gefälligst "die Goschn halten" und nicht auffallen.

.

Vielleicht haben meine alten Freunde doch recht.

Vielleicht sollte ich ausser online-Ausgaben Österreichischer Zeitungen auch die Bücher lesen, die sie mir vorgeschlagen haben.

Aber um ganz ehrlich zu sein, habe ich keine Lust dazu.

Selbst wenn ich hier in Nordostbrasilien auf diese Publikationen zurückgreifen könnte, ich würde damit bestimmt keine Zeit verlieren.

.

Vielleicht denke ich, ich verstünde Probleme wie "Multikulti" und "Migration" allein deshalb so gut, weil ich selber Ausländer bin und seit über 40 Jahren im ethnischen und kulturellen Schmelztiegel Brasilien lebe.

Nenhum comentário:

Postar um comentário