segunda-feira, 25 de outubro de 2010

Gedanken über Integration von Migranten
















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Wenn ich meinen Brasilianern hier in Bahia sage, daß wir Österreicher ein Völkermischmasch sind, schauen sie mich verwundert an.
Vielleicht suchen ihre neugierigen Augen sogar ein paar Quadratzentimeter schwarzer Haut auf meinem Körper.
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Wie weit spielt jenes "anders Aussehen" bei der Integrationsfrage eine Rolle?
Oft bin ich versucht zu denken, die heutigen Einwanderer und Migranten aus armen Ländern sehen uns gar nicht so unähnlich.
Dann nehme ich das Album mit den Fotos aus den Nachkriegsjahren aus dem Bücherschrank und schaue nach.
Dabei stelle fest, daß die Menschen, die gestern aus Rumänien und aus Belutschistan zu uns gekommen sind, genau so ausehen wie wir damals und in den späten 40er und frühen 50er Jahren.
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Hat das nur mit der Diät in jenen "Schlechten Zeiten" zu tun, oder auch mit der Haltung der Menschen, mit unseren Händen, die damals fortwährend nach Arbeit suchten?
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Vielleicht sieht unsereiner heutzutage keinem Migranten ähnlich, weil wir alle den Mund voller Zähne haben, gut genährt und sogar ein bisserl übergewichtig sind... und anstatt mit allerlei Objekten beladene Karren schiebend, mit dem "Bike" unterwegs sind...
Auf tadellos gebauten Radwegen, die durch die ganze Alpenlandschaft führen.
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Wo sind die Volksdeutschen mit ihren breiten Hals - und Kopftüchern und schwarzen Klamotten?
Längst mit den Ureinwohnern vermischt, wie Tonikwasser mit dem Gin in meiner Griffweite.
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Nur die Viertelstunde Scheinwerferlicht für den neuen Bürgermeister von Piran / Slowenien wird wahrscheinlich etwas länger als 15 Minuten dauern.
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Als seit 1969 in Brasilien lebender Imigrant, der weiterhin portugiesisch mit österreichischem Akzent spricht, denke ich, daß das Problem der Integration nicht unbedingt am Aussehen oder an der Aussprache der Einwanderer liegt, sondern eher an der Haltung zum Leben der Menschen im Gastland, also an den Einheimischen.
Dabei defilieren vor den Augen meiner Erinnerungen Vater, Mutter und Nachbarn inmitten Garten, Acker und Geflügelstall, unentwegt besorgt, etwas mehr auf den Küchentisch zu zaubern, als das Lohnsäckel imstande war.
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Wahrlich, wahrlich, zwischen dem Österreicher meiner Kindheit und einem von Mutter Staat verhätscheltem Österreicher von heute scheint ein größerer Unterschied zu sein, ein tieferer Abgrund zu gähnen, als zwischen Migranten aus dem Osten und den aktuellen "Össis".
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Die Flüchtlinge der 40er Jahre aus der Batschka, aus dem Banat, aus der Bukowina hatten es auch nicht leicht.
Auch sie erlebten starken Widerstand der Einheimischen.
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Heute scheint die Schwierigkeit der Integration an den Migranten zu liegen, die mit offenen und bestürzten Augen unser verwöhntes und extrem bemuttertes Volk beobachten.
Suppe und Brot akzepteiren sie, aber zu "knieawachn Bochwotlan" wollen sie sich anscheinend nicht bekehren lassen!
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Perdão! "Nix" für ungut"
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Salvador, Bahia, Brasilien, genau 55 Jahre nachdem der letzte Besatzungssoldat österreichischen Boden verließ.
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Reinhard Lackinger

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