terça-feira, 28 de setembro de 2010

Brasilianische Gedanken über deutschsprachige Literatur





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Schriftstellerei ist der einzige Sport ohne Trainer, ohne Meister und Lehrling.
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Literaturwerkstätten kommen mir wie elendslange Schachpartien vor, die mit einem Remis enden.
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Plötzlich stolperst du über Texte, die dir auf den ersten Blick zusagen, näherst dich dem Autor und merkst plötzlich, der hat dir nicht nur nichts zu sagen, er will auch nicht aus sich heraus.
Es soll Ausnahmen geben.
Irgendwo am Ende eines Regenbogens und kurz nach der Mitte eines Sommertages.
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So war es auch bei mir.
Ältere Buchautoren, die bereits den Geschmack des Erfolgs kennen, sind die beste Quelle.
Lektionen stiehlt man am allerbesten!
Autoren gehen oft mit ihren mühsam erworbenen Kenntnissen nicht gerade sorgsam um.
Auch wenn dich der eine oder der andere für einen potentiellen Rivalen und Kontrahenten hält. Die meisten Literaten sind Gott sei Dank eitel wie Paviane, widerstehen selten einem Lob. Ausserdem gibt es ja genug Buchpräsentationen mit Autorenlesungen, bei denen am Ende Fragen gestellt werden, und neugierige Neulinge für einen kleinen Moment im Scheinwerferlicht stehen dürfen.
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Schriftstellerei ist ein Sport wie jeder andere. Der eine übt sich in Lyrik, schreibt kurze Gedichte die an an den 100 Meter Sprint erinnern, der andere verfaßt Balladen, mühsam wie ein Marathonlauf.
Prosaautoren wiederum gleichen immer mehr Hammerwerfern und Gewichthebern.
Schwarten von Büchern mit 1000 Seiten sind Rekorde, die unbedingt gebrochen werden müssen.
Short Stories wiederum sind Judokämpfen ähnlich. Ab und zu gelingt einem ein Ippon, aber leider selten.
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Verleger sind wie Klubobfrauen und Klubobmänner mit traurigen Blicken. Meide sie!
Fast alle haben von Literatur genauso viel Ahnung wie Videogame-Kiker von einem Stanglpasse im Strafraumbei staubigem Schönwetter auf einem Schlackenplatz.
Wundere dich nicht, wenn dich VerlegerInnen für einen Stümper halten, obwohl sie noch keine Zeile von dir gelesen haben.
Ihr Hirn ist dauernd mit der Frage beschäftigt "wohin mit den unverkauften Volumen", mit denen ihre Keller vollgestopft sind.
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Es scheint schon lange nicht mehr die Qualität der Texte ausschlaggebend zu sein, ob die Arbeit einer Autorin, eines Autoren veröffentlicht wird.
Oft genügt es, daß der Dichter fesch aussieht und vor allem jung ist, die Schriftstellerin inmittleren Jahren schreibt und spricht wie eine Begleiterin von Matrosen, wenn viele Frachter vor Anker liegen.
Dann kriegt er für sein dispensables und völlig unnötiges Buch sogar einen steifen Umschlag, die etwas ältereDame den Nobelpreis.
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Sobald einer in der Lage ist, den Computer einzuschalten, die richtigen Buchstaben am Keyboard zu finden, kannes ja losgehen.
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Über de Inhalt der Werke, die mir die Wellen in den letzten Jahrzehnten über den Atlantik schwemmten, möchte ich diesmal nichts sagen.
Eher über Kommentare von Literaturkritikern, deren Meinung sich mit meiner nur selten deckt.
Keiner schreibt mehr wie Erich Kästner zum Beispiel, oder wie Rosegger. Auch sind weiterhin anachronische Nazihetzer unterwegs... Jaja... "Was Menschen Übles tun, das überlebt sie, gute Texte werden mit ihnen oft begraben".
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Führt einer mit seinen Texten Sozialkritisches im Schilde und wirft ein Licht auf das Alpenländische Friedhofsmilieu, auf die "Geiz ist geil-Mentalität", wird der Kritiker sofort zum Scharfrichter.
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Neben halblustiger Unterhaltungsliteratur scheinen nur Texte erlaubt zu sein, die von der Kriegszeit erzählen, mit oder ohne KZ-Gezeter... alsgebe es heute keinen Holokaust mehr!
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Schreibt eine mit Herzblut, wird sie stehenden Fußes ausgepfiffen, als hätte sie gerade einen Elfmeter haushoch über die Torlatte geknallt.
Ich schreibe auch gerne mit Blut und vor allem auf portugiesisch, auch wenn diese pickigwarmen Lebenstropfen bei mir aus anderen Gefäßen stammen... die auch rund und teilweise rot sind und ab und zu pulsieren... wenn auch nicht mehr so oft wie früher.
Schließlich ist der einzige Sport, den mein Übergewicht erlaubt, das Heben von Bier - und Weingläsern.

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