sábado, 2 de outubro de 2010

Freiheit der Tiere









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Dr. Heron José de Santana Gordilho ist Staatsanwalt im Bereich Umweltschutz und auch regelmäßiger Gast in unserem Bistrô PortoSol in Salvador, Bahia, Brasilien.

Ich lernte ihn in den 90er Jahren kennen, als er einige der Prozesse übernahm, den unsere Lärmschutz-NGO damals ins Rollen brachte.

Dr. Heron ist Vegan und Präsident der Gesellschaft für die Abolition der Tiere in Brasilien.

Im Gespräch mit ihm regt sich in mir ein leichter Verdacht, daß vielleicht doch etwas steckt hinter dem, was ich Fleischfresser sowie Bratwurst, Schweinshaxen und Rindsgulasch servierender Beislwirt weder verstehe, noch wahrhaben will.

Wie lange lebte die Menschheit unter einem rachesüchtigen, blutrünstigen und nicht besonders Liebem Gott? Wie viele Jahrtausende vergingen zwischen Moses und Johannes dem Täufer und schließlich Jesus Christus, zwischen der Skizze des Alten Testaments und der Frohen Botschaft durch die Lehre Jesu? Wie viele neue Erkenntnisse erhellten den Geist der Menschen, angefangen bei Sokrates und weiter zu Kopernikus und Darwin? Um nur drei Namen zu nennen, die in Heron Gordilhos Texten erscheinen.

Andere wiederum berufen sich erneut auf Thomas Malthus, rechnen haargenau aus, wie viele Mägen gefüllt und Mäuler veganisch und mit pflanzlichen Speisen gesättigt werden könnten, verzichtete man auf nur einen einzigen gemästeten und geschlachteten Ochsen. Die Flatulenz der Ochsenherden seien übrigens schuld an der Erderwärmung und an der Verdünnung der Ozonschicht, bemerken andere.

Ich esse liebend gerne Salat. Besonders warmen Käferbohnensalat mit Kernöl, aber auch Vogerlsalat und natürlich auch Röhrlsalat, die es in Brasilien leider nicht gibt.

Ich sehe schwere Zeiten kommen über die künftigen Generationen der Menschheit, denn "die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere, und weil die Bäume hoch sind"... und da sind uns nicht nur die Elefanten und Giraffen überlegen. Auch die Affen, weil sie besser klettern können.

Bevor wir alle Veganer werden, muß unbedingt ein neuer Charles Darwin her. Denker, die uns beibringen, wie wir uns unter der tierischen Konkurrenz behaupten können, ohne auf ein Wild zu schießen, das sich in unseren Feldern den Magen vollschlägt. Dabei kann von "einem Wild" gar nicht mehr die Rede sein, sondern nur noch von Rudeln von Rehen und Hirschen und Abertausenden von Hasen und Karnickeln... die nur der Fuchs, der Wolf, der Bär vernaschen darf.

Demnächst muß ich mit Dr. Heron José de Santana Gordilho über das menschliche Los angesichts der Löwen, Tiger und anderer Raubtiere sprechen. Über die Grizzlybären, die sich die Lachse Stromschnellen aufwärts bei der Laichzeit ins offene Maul springen lassen, während uns sogar der Kaviar nicht mehr gegönnt wird.

Weder Camembert, Gänseleber, Gamsbart noch Honig. Von einem wollenen Pullover und ledernen Haferlschuhen ganz zu schweigen.

Es wird wohl noch einige Generationen dauern bis der Mensch reif wird fürs Veganische.

Am Rande meines Verständnisses werden Stimmen laut die sagen, es würden im Zirkus schon keine Tiere mehr geduldet, dressiert und hergezeigt... - wie schaut es da mit der Spanischen Hofreitschule aus? - und daß, was den DNA betrifft, Menschenfleisch von dem, von jenem anderer Säuger kaum zu unterscheiden sei... und daß wir Fleischfresser genau genommen Anthropophagen und Kannibalen sind.

Hoffentlich wird es bis zur vollkommenen Befreiung der Tiere keine Menschensklaven und auch keine Kinderarbeit mehr geben auf der Welt. Weder Zwangsarbeit auf Orangen - und Kautschuckplantagen, noch Minderjährige zwischen Dutzenden von Kohlenmeilern. Weder Sechsjährige in Steinbrüchen, Zweijährige auf Müllhalden inmitten Baggern und Aasgeiern, noch Kindern auf dem Strich und zur Prostitution gezwungenen Minderjährigen...

Derweil kaufe ich nur das beste Futter für meinen Schwarm wunderschöner Diskusfische, für meine Neonsalmler und andere Fische, die ich im Aquarium des Bistrô PortoSol halte.

Bistrô PortoSol www.reg.combr.net/bistro.htm

Nachricht aus Salvador, Bahia, Brasilien.

Unlängst fand hier der 2. Internationale Kongress zur Befreiung der Tiere statt.

Da zeigte sich, daß ich mit der Speisekarte unseres Bistrô PortoSol mehr Erfolg habe als mit meinen mehr oder weniger pamphletarischen Texten. Wir bieten in unserem Wirtshaus nämlich über ein Dutzend vegetarischer und veganer Speisen an wie... Erdäpfelschmarrn mit Gemüsesauce oder Blaukraut, Tsatsiki, Salate, Ratatouille, Lescho, Erdäpfelgulasch ohne Wüstchen und Schwammerlgulasch ohne créme fraîche... Es müßte ein Gesetz geben, das alle Restaurante auffordert, Veganisches anzubieten, meinte Dr. Heron José de Santana Gordilho. Eine andere Kongressteilnehmerin meinte, als sie bei uns Geröstete Erdäpfel mit Blaukraut aß, daß sie als Veganerin vis à vis beim Italiener nur eine Wahl, nur eine Option hätte: spaghetti al sugo!

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