segunda-feira, 11 de abril de 2011

... ins heissa heissa Kürbisfeld



...ins heissa, heissa Kürbisfeld.


Vor Jahren erfuhr ich aus der Kleinen Zeitung - die ich lese, als noch keine Montagausgabe existierte und wir bis Dienstag auf die Sportnachrichten des vergangenen Sonntags warten mußten. Das war Mitte der 50er Jahre und vor über 55 Jahren - ... da stand also, daß ein Obstlieferant österreichische Supermärkte mit brasilianischen Äpfeln versorgte, anstatt mit sakrosankten steirischen Früchten.

Ein Skandal war das! Eine himmelschreiende Gaunerei! Ein hinterfotziger Betrug!


In meinem Leserbrief, der dann auch veröffentlicht wurde, sagte ich, die Österreicher sollten nicht nur ruhig brasilianisches Obst kaufen und konsumieren, sondern auch brasilianisches Fleisch, und was sie sonst noch an brasilianischen Lebensmitteln auf den Gondeln der Supermärkte fänden...

denn der, der das schreibt, lebt seit vielen Jahrzehnten ausschließlich von brasilianischen Lebensmitteln und ist mindestens genauso gesund wie jeder andere Kleine Zeitung Leser.


Deshalb scheint mir die Propaganda rund um die Bio-Bauernwirtschaft ein bisserl übertrieben.

Sie grenzt, meiner unbescheidenen Meinung nach sogar an das Lügenhafte.

"Hé, wir bieten Bio-Waren an, haben also heiliges Recht auf Agrarsubventionen!

Ausserdem sind Lebensmittel aus Schwellenländern "pfui" und voll Pestiziden und anderenSchadstoffen! Also nur her mit dem Geld und weg mit den billigeren Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Mangas usw. aus Brasilien...

"Äpfeln aus Brasilien... wo hat man/frau denn soetwas schon gehört? Unerhört"!


Erst unlängst und während unserer Urlaubsreise durch Südbrasilien, kaufte ich bei der Sanjo in São Joaquim, SAna Caqtarina billigst frische Schwarzbeeren, mit einem Durchmesser von annähernd einem Zentimneter. Beeren, die hierzulande Mirtilo heissen.

Nach dem Waschen zwei Löffelchen Zucker drauf... und ich fühlte mich wie in meiner Steirischen Kindheit.


Leider gibt es weder in São Joaquim, noch in Fraiburgo oder Videria Maschansker, aus denenman den guten Most mache könnte...

Auch die Kernölkürbisse entwickeln sich in den bisher getesteten Regionen Südbrasiliens nicht so recht, wie mir ein guter Bekannter aus Feldbach verriet, der Geschäfte hat in Santa Catarina.


Vor kurzem las ich in der Kleinen Online vom Gezeter um die Benennung untersteirischem und unter der Mur hergestelltem, also slovenischem Kernöls.

Wenn in der Steiermark keiner mehr arbeiten, nicht mehr aufs heissa, heissa Ölkürbisfeld gehen will, und die frommen steirischen Bauern die Kürbsikerne aus Polen, China und Djiouty beziehen, die sie in ihre Ölpresse schmeissen, da kaufe ich mir lieber slowenisches, kroatisches oder ungarisches Kernöl!


Kernöl ist nämlich ein relatives Produkt. Sein Wert hängt davon ab, ob man/frau sich einen Liter Kernöl im nächsten Supermarkt kaufen kann, oder auf die gute Idee eines Freundes angewiesen ist, ihm bei der nächsten Reise nach Brasilien eine Flasche mitzubringen.

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