segunda-feira, 24 de janeiro de 2011

Wehrdienst oder Zivildienst


Wehrdienst oder Zivildienst?
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Wieder so ein Thema, zu dem
ich nichts Gescheites zu sagen
habe!
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Irgendetwas in mir drängt mich
aber doch, zu den von mir wohl
wieder und immer immer wieder
unverstandenen und falsch
interpretierten Schlagzeilen
österreichischer Zeitungen
Stellung zu nehmen.
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Ein Freiwilligenheer aus
Profischergen wäre effizienter als normaleBundesheer-Rekruten, meint Oskar António, mein bester Freund aus den besten Jugendjahren. .
Lustlose "Zwangssoldaten" kämen mit den modernen CNC-Waffen wohl nicht zurande, meint er.
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Als EDV-Expert wird er wohl wissen was er sagt.
Ich aber denke, die heutige Jugend marschiert im Gleichschritt mit der momentan und aktuell verfügbaren Technologie.
Sie wird auch mit diesem Spielzeug brutalen Mordes und perfider Zerstörung zurecht kommen.
Für viele scheint deshalb der Zivildienst attraktiver zu sein, oder auch nicht!
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Immer mehr Stimmen werden laut, die den Zivildienst - oder wie immer diese Einrichtung genannt wird - infrage stellt.
Die meisten sind gegen den Zivildienst, weil ihr Leben, ihre Karriere dadurch beeinträchtigt und finanziell geschädigt wird.
Sie fühlen sich im voraus ausgenützt, versuchen ihre Arschbacken von der Injektsionsnadel abzuwenden, wie man hier in Brasilien sagt.
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Apropos "sagen"...Vor etwa 50 Jahren sagte der amerikanische PräsidentJFK :
"ask not what your country can do for you - ask what you can do for your country!"
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Und ich bewundere die soziale Gewißheit der heutigen Österreicher!!!
Ich staune und sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit sie sich unter demSchutz und Schirm der "Mutter Staat" in Sicherheit fühlen, pünktlich über die von der öffentlichen Hand bezahlten Zuwendungen verfügen!!!
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Bald möchte man meinen. die "Mutter Staat wäre ein weibliches Monstermit 8,3 Millionen "Titten"!!!
Mit anderen Worten, was einem der Staat gibt, ist keine Frage wert!!!
Wenn es aber darum geht, dem Staat etwas zu geben, beginnt das große Gezeter!
Was die "Mutter Staat" betrifft, ist das Nehmen seliger als das Geben!
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Da lob ich mir meine Tiroler aus Dreizehnlinden, Sta. Catarina, Brasilien!
Das sind noch Österreicher aus anderem Holz!
Aus Hartholz!!!
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Salvador, 24 de janeiro de 2011
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Reinhard Lackinger
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p.s. Obwohl ich die Schlagzeilen nur überflogen habe - ich habe als Beiswirt Wichtigeres
zu tun - tut mit Herr Darabos leid! Wenn er die Schnauze von den Schmarotzern voll
hat, soll er nach Bahia kommen. Dann kriegt er ei mir "a Gulasch unda Bia!".
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p p s. Vor Jahren stürmte ein junger Österreicher mein Lokal hier am Strand von Porto
da Barra, Salvador, Bahia, Brasilien. Er floh von Straßenkindern, die ihn um ein paar
Münzen baten. :-(
Wie es sich dann herausstellte, war der junge Mann Zivildiener oder sowas!
Er tat bürokratische Handlangerarbeit für eine NGO hier in Bahia.
"Naa, solche Hascherl brauchma net in Brasilien! De kennts Eich g´hoitn!!!"
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Nachwort
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In meinem Text über Wehrpflicht und Zivildienst ging es mir weder um die Verteidigung unseres sakrosankten Alpenlandes, noch um eine Alternative für Waffenverweigerer!
Ich wollte eigentlich nur die aus Lesermeinungen geklaubten Brocken verdauen, die in meinem nicht ungroßen Bauch lagen.
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Durch die Bank hieß es zum Thema Zivildienst, "wir lehnen den Zivildienst ab, weil wir unsdadurch ausgenützt, ungerecht behandelt, erniedrigt und schlecht bezahlt fühlen!"
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Von dieser Haltung der Zeitungleser auf ein "mir soll der Staat den Buckel herunterrutschen" zu schließen, war ein kleiner Schritt.
Fehlte nur noch diese Denkweise mit den in meinem Hirn gespeicherten Stories über Kniffe zu verbinden, wie viele ungerechtereise Sozialzuwendungen beziehen, um eine Meinungzu formen, Die allgemeine Soziale Gewissheit der Österreicher, die ja auch ihren Preis hat und viel Arbeit kostet, brauchte ich erst gar nicht zu strapazieren.
Für mich war zu jenem Zeitpunkt der heutige Österreicher gut im Nehmen, aber schlecht im Geben!
Damit meine ich den neuen Österreicher, der unlängst noch auf einer "Geiz ist geil" Welle einher surfte, der seit mindestens einer Generation Altruismus schief anschaut und überall den Gutmensch-Stempel hindonnert, wo er entgeltloses Tun vermutet.
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Aber was lese ich drei oder vier Tage später in der selben Zeitung?
"Fast jeder zweite Österreicher leistet Freiwilligenarbeit"!?!"
In Österreich werden aneblich pro Woche von drei Millionen Menschen 14.692.679 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet. Im EU-Schnitt sind es nur 23 Prozent", hieß es da.
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Bei jener Lektüre war ich sprachlos!
Mich auf derart hinterfotzige Art Lügen zu strafen!?
Darauf war ich nicht vorbereitet!
Sollte das heissen, es wäre kein Zivildienst nötig, weil ohnehin schon die Hälfte aller Österreicher genau in diesem Moment irgendwo Bereitschaftsdienst hat?
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Gibt es überhaupt so viele Rotkreuzfahrzeuge, Spaten, Spürhunde, Wasserschläuche und alte Menschen?
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Wie soll ich das alles verstehen, wenn ich dann erneut auf der ersten Seite lesen muß, daß wieder ein Nachbar, eine Nachbarin, verwest und putrefakt in seiner / ihrer Wohnung aufgefunden wurde, nachdem die nicht zugestellte Post vor der Tür und vor allem die Bittschreiben nichtstaatlicher Organisationen, die Bewegungsfreiheit der Anrainer schmälerte.
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Da der Zeitungsartikel über die Arbeit Freiwilliger in Österreich nicht näher Auskunft gab, versuchtge ich mich übers Internet schlau zu machen. Dabei stolperte ich sogleich über das Wort "Ehrenamt".
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Es war gar nicht schwierig, zur Überzeugung zu kommen, Freiwilligenarbeit dürfe keineswegs mit Vereinsmeierei in Verbindung gebracht werden... und es wäre ein Irrtum anzunehmen, es gebe zu viele Häuptlinge und zu wenige Indianer unter den Freiwilligen.
Schließlich braucht jeder Literaturkreis einen Obmann oder eine Obfrau, erste, zweite und dritte Sekretäre, der Sparverein einen Kassenleiter, und die Laienspielgruppe einen Regisseur.

segunda-feira, 10 de janeiro de 2011

Der Postmoderne Mensch schafft sich ab


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Wohin entwickelt sich der Mensch?
Das frage ich mich täglich beim Lesen der Onlineausgaben Österreichischer Zeitschriften.
Was macht noch Sinn, was nicht?
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In den 50er Jahren versuchte ein Geschichtelehrer uns Hauptschülern zu erklären, daß der Mensch der Steinzeit ein gröberes und stärkeres Gebiß mit vorspringendem Kiefer hatte, um an der rohen Kost aus Wurzeln und am mangelhaft gebratenen Fleischzu kauen. Seine Stirn hingegen war klein, rutschte gleich über den Augenbrauen weit in den Hintergrund. Denken sei damals ohnehin kein Thema gewesen, meinte der Herr Obelehrer, der mitunter Morgenstern und Bi-Händer ins Klassenzimmer brachte, um seinen Unterricht mit schwingendem Mordgerät aus dem Mittelalter zu untermauern.
Die Menschen damals und vor einem Jahrtausend seien kleinerer Statur gewesen, sagte er.
Das könnte man leicht aus den Rüstungen im Grazer Zeughaus ersehen.
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Beim letzten Ritterfest der Burg Oberkapfenberg war eine kleine stämmige Blondine in so eine Rüstung geschlüpft. Zwischen Akteuren bummelten Schaulustige, die die unzähligen Dinge bewunderten, die da entweder ausgestellt, oder ostensiv verwendetwurden.
Möglicherweise fragte sich jedermann und jedefrau, wozu all dieses "Gelumpe", wozu dieser Plunder einmal getaugt haben mochte. Wozu Harnisch und Kettenhemd? Wozu Gespickter Hase, wozu Daumenschraube und Eiserne Jungfrau? Wozu auch Pechnase und Zugbrücke?
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Alois Brandstetter, erfolgreicher Buchautor, Altgermanist und Historiker, führt die Besucher seines Anwesens gerne in die Scheune, die er in ein Museum verwandelt hat. Seine Sammlung enthält Geräte, mit denen Mägde, Knechte und Keuschler vergangener Jahrhunderte landwirtschaftliche Produkte manipulierten. Dicke Bretter und eiserne Beschläge bezeugen, daß einst die Tara noch Gewicht hatte und das Netto nicht selten übertraf. Ganz im Gegensatz zu den modernen Bierkisten aus Kunststoff und Bierfässern aus Leichtmetall.
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Ich denke gerne an meine Kindheit der frühen 50er Jahre, an eine Zeit, als alle Bemühungen noch Hand und Fuß hatten. Wenigstens für mich. Körperlicher Einsatz und Muskelkraft war zusammen mit Geschicktheit unerläßlich. Die Gliedmaßen waren Teil der Arbeitsgeräte.
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Das hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte radikal geändert. Wo früher Tafelklassler ihre Ranzen öffneten, klappt eine neue Generation von Knirpsen das Notebook auf. Kaum versteht so ein Dreikäsehoch ein "a" von einem "b" zu unterscheiden, ist er auch schon kein Anfänger mehr, sonden ein "user".
Numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen schickten manuelle Fertigkeit in die Frührente.
Das Leben innerhalb und ausserhalb der Arbeitswelt wurde derart rationalisiert, daß sich jeder Schlafwandler zurechtfindet und bewußt konsumiert. Egal ob das Geld einem Stunden -, oder Monatslohn entspricht, oder von einer staatlichen Transferleistung stammt.
Bildungsnahe Menschen bewegen sich optimal in einer makellos urbanisierten Umwelt, fühlen sich umsorgt und auf kompetente Weise durch einen lückenlosen Tagesablauf geführt.
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Einige wenige Querköpfe hegen aber einen leichten Verdacht, diese übertriebene Bemutterung könne notwendige und lebenswichtige Instinkte ausschalten. Zwischen der einen oder anderen Station einer Gletscherbahn sollen sie unglücklicherweise recht behalten.
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Recht scheint auch Aldous Huxley gehabt zu haben, als er "Schöne Neue Welt" schrieb. Ich sehe das ganz deutlich hier in der Dritten Welt. Konsumnahe Menschen tummeln sich im sauberen und klimatisierten Ambiente von Shopping Malls, Ankunfts - und "Departure" Hallen unserer Airports, in Luxushotels und geschlossenen, ummauerten und ostensiv bewachten Siedlungen.
Passport für diese Umwelt: das Befolgen eines nicht immer verständlichen Protokolls.
Es sollschließlich auch der dümmste und zerstreuteste Bürger die Gewißheit haben, daß sein Plätzchen an der Sonne von keinem frechen favelado bedroht wird. Entsprechende Kleidung und Haartrachtsind wie ein Visum, wie ein Mitgliedsausweis.
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Ausserhalb dieser Inseln der Glückseligkeit wuchert die Metastase der Armut, der mangelhaften Sanierung.
Die Stadtverwaltung scheint der Lawine aus Abfall, Abwasser, Kacke, sonstiger Unordnung und Lärm nicht mehr gewachsen zu sein. Die Bewohner der Elendsviertel sehnen sich nach Luxus, sind aber gezwungen, über stinkende Rinnsale zu springen, sich vor Projektilen rivalisierender Drogendealerbanden zu schützen. Dazu brauchen sie nach wie vor Beine und Arme, während den bildungs - und konsumnahen Bürgern ein Hintern und ein Finger genügt, um vor dem LCD-Televisor sitzend die Fernbedienung handzuhaben.
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Den ganzen Körper, von Kopf bis Fuß brauchen nur noch die uns unterhaltenden Heldinnen und Helden. Die Gladiatoren und Gaukler von früher, sind zu Sportprofis und Superstars promoviert worden.Wir bewundern die Fingerfertigkeit der Violinisten, die Gelenkigkeit der Akrobaten. Wir brauchen sie genauso wie die Politiker, die sich wie Halbgötter feiern lassen, auch wenn ihre Aussagen weder Hand noch Fuß haben und heute so lebensfern sind wie wir selbst.
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Elektronische Gehirne, voll programmierte Umwelt, künstliche Intelligenz... Big Brother denkt und handelt für uns. Sicherheit steht vor Spontaneität, politische Korrektheit vor Witz!
Auch wenn der Mensch sich immer mehr und mehr abschafft und lebensfern wirkt, so wird er vorläufig immer noch mit sämtlichen Gliedmaßen geboren... ob er diese benötigt oder nicht!
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Aber was rede ich dummes Zeug. Der Mensch wird von Generation zu Generation größer! Er mißt um etwa 28,5 Zentimeter mehr als sein mittelalterlicher Vorfahr. Auch der Magen hat sich ausgedehnt. Das Pro-Kopf-Verlangen nach Speisen steigt unentwegt. Trotz Verringerung der Beweglichkeit.
Wozu das alles? Wozu immer mehr Konsum, wenn der Mensch keinen Ausweg findet... für sich und den von ihm produzierten Müll, Kot und Urin. Wozu all dieser Aufwand? Wozu?
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- Schüler -, sagt der Herr Oberlehrer, stellt den Bi-Händer in die Ecke des Klassenzimmers. - Schüler, sagts net immer "zawos"! Man sagt "wozu"! "Zawos" homma denn einen Deutschunterricht?